Ein Wort liegt mir auf der Zunge. Und es will einfach nicht raus.
Kennst du das Gefühl? Wenn da soviel in dir drin ist, das einfach nicht nach außen kann? Wenn deine Sprache blockiert scheint?
“Meine Worte sind wie Steine, die durch eine Trichter wollen. Das Gewicht der Menge hält sie fest.”
(Quelle unbekannt)
Dieser Spruch stand in meinem Tagebuch, als ich etwa 17 Jahre alt war. Der Satz hat mich sehr berührt und ist mir im Zuge des Schnipselns wieder in den Sinn gekommen.
Was sind Ursachen für Sprachblockaden?
Es gibt verschiedene Gründe, warum die Worte im Hals, also im
sprichwörtlichen Trichter, stecken bleiben und es einem die Sprache verschlägt:
* Situationen, die sehr belastend sind und man einfach nicht die passenden
Worte dafür findet.
* die geforderte Sprache ist nicht die Erstsprache
* Schamgefühl aufgrund eines Sprachfehlers
* eine körperliche Erkrankung, die mich am Sprechen hindert (z.B.
expressive Aphasie,…)
* eine psychische Erkrankung, die mich am Sprechen hindert (z.B.
Mutismus, selektiver Mutismus, soziale Ängste,…)
Nun könnte man sagen: “Na gut, wenns mit dem Reden nicht klappt, dann schreibs halt einfach auf.”
Auch das ist leichter gesagt als getan. Denn viele bekommen im Lauf ihres Lebens eingetrichtert, dass sie nicht schreiben können. Sehen den Rotstift schon beim Gedanken ans Schreiben über ihrem Text schweben wie ein Damoklesschwert. Du siehst, auch hier kommt der Trichter als Zensurelement zum Tragen. Der das Schreiben eng macht, weil einem jemand sagen will, wie man es richtig macht. Abgesehen von Grammatik und Satzzeichen. Persönlicher Stil und die eigene “voice” (Schreibstimme) sind selten gefragt.
Schnipseln gegen Sprachlosigkeit
Das kommt das Schnipseln ins Spiel. Das Schnipseln als Spiel mit geborgten Worten.
Als Spiel, bei dem der Trichter förmlich auf den Kopf gestellt wird.
Und plötzlich kommen die Worte in Bewegung, bahnen sich ihren Weg.
Den Weg zueinander. Den Weg zu einem Gegenüber. Den Weg in die Welt.
Schnipseln macht das Denken und das Fühlen weit.
Führt raus aus dem Tunnelblick und der Problemtrance zu neuen Denkwegen und Möglichkeiten.
Verleiht eine Stimme. Öffnet Räume.
Ich kann dir nur sagen: Es funktioniert. Immer.
Schreib mir deine Gedanken oder Erfahrungen dazu gern als Kommentar!
liebe Grüße
Melanie
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